Subatzus & Bringmann GbR

Büro für Baumbegutachtung und Landschaftsarchitektur

Landschaftsplanung - Referenzen

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Auftraggeber:

Bearbeitungszeitraum:

Solarpark Hochkippe Freienhufen (LAP)

Envalue GmbH

2015

  • Stein_Stubben_Wall_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen
  • Nistkasten_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen
  • Gebueschflaeche_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen
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Stein_Stubben_Wall_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen1 Nistkasten_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen2 Gebueschflaeche_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen3 Luftbild_Solarpark_Hochkippe_Freienhufen4

Die Envalue GmbH plante die Errichtung eines Solarparks auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche. Das Plateau der Hochkippe Freienhufen weist 29 Hektar artenarmes Ansaatgrünland auf. Der geplante Solarpark umfasst 22 Hektar, die Solaranlagen überdecken jedoch nur knapp 8 Hektar.

 

Im Zuge der Genehmigungsplanung wurden gemeinsam mit dem Bauherren, dem Jagdpächter, dem Naturschutzverband und der Naturschutzbehörde aufwertende Maßnahmen konzipiert, abgestimmt und geplant. Hierzu zählen 120 Gebüschflächen (1,0 Hektar), 2 Kleingewässer, 21 Stein-Stubben-Wälle, 9 Sandwälle, 10 wechselfeuchte Senken sowie 30 Nist- und 37 Fledermauskästen. Im Bereich der 15 Abstandsflächen (0,1 Hektar) um die im Solarpark „verstreuten“ Wechselrichter und bergbaulichen Meßstellen erfolgte ein Bodenaustausch. Der mehrere Dezimeter tiefe mergelige Kiessand erleichtert den Zugang zu den technischen Anlagen, minimiert Pflegeaufwand und Brandgefahr und ermöglicht überdies eine lokal abweichende Flora und bietet Offenbereiche für xerotherme Tierarten.

 

Besonders hervorzuheben ist die alternierende Mahd. Herkömmliche Solarparks werden ähnlich wie Feld- und Grünlandflächen meist in einem Zug bearbeitet, was ihre Lebensraumfunktion stark einschränkt. Hier wird die Rasenfläche um die Paneele 1-2-schürig genutzt (10 Hektar), die Mittelstreifen hingegen (10 Hektar) werden abwechselnd einmal jährlich gemäht. Hiermit werden eine kleinräumige strukturelle Differenzierung und eine dauerhafte Habitatfunktion für Insekten und Wirbeltiere erreicht. Mehrjährige Staudensäume und Sukzessionsflächen ergänzen das Spektrum. Durch die differenzierte Nutzung auf 22 Hektar ist eine Wertsteigerung sehr effizient erzielbar (18 statt 2 Flächentypen).

 

Die Maßnahmen innerhalb des Solarparks erfolgen auf technisch bedingten Freiflächen. Nur die im Mittel 17 Meter breite Ost-West-Verbundachse war eine aufzugreifende Forderung der Genehmigung, die den Vorhabensträger 2 Prozent der Nutzfläche kostete. Freiwilliges Engagement des Bauherren außerhalb des Solarparks rundet das Konzept ab.

Der Solarpark wird vom Bauherren als Modelprojekt betrachtet. Unser Ziel war es aufzuzeigen, dass Solarparks nicht nur sauberen Strom erzeugen, sondern auf zuvor wertarmen Flächen ohne Einschränkung der Wirtschaftlichkeit auch einen deutlichen Beitrag zum Artenschutz leisten können.

Ein durch den eingebundenen Naturschutzverband realisiertes Monitoring - Brutvögel, Reptilien, Am-phibien, Fledermäuse, Tagfalter - begleitet die Flächenentwicklung über 15 Jahre. Parallel erfolgen im Randbereich des Solarparks Untersuchungen zum Wildbestand, auch mittels bildgebender Verfahren. Im Nebeneffekt erhöhen die Wildkameras auch den Schutz der Anlage.